Ein altes Sprichwort sagt „Wer hoch steigt, der tief fällt“. Davon kann Gil Ofarim ein Lied singen. Es dürfte das einzige Lied sein, mit dem der Teenie-Star der 1990er Jahre noch ein breites Publikum erreicht. Legte er mit seiner blonden Mähne damals ganz Asien lahm, so hält er sich heute mit Auftritten in Trash-Formaten und Backsendungen über Wasser. Die Frauen liegen ihm nach wie vor zu Füßen, aber musikalisch ist er praktisch tot. Das wird vermutlich auch nichts mehr. Er ist eine Art Größenwahnopfer nach dem dafür typischen Muster: Zufälliger, zu schneller, nicht gelenkter Erfolg, Höhenflug, Starallüren, überzogene Forderungen. Bis die Plattenfirma sagte „Jetzt ist Schluss“, obwohl die Folgeproduktion schon fertig war. Das ist die bittere Wahrheit, die er selbst natürlich gerne anders darstellt.
